Bewegung trainiert nicht nur den Körper, sondern stimuliert auch das Gehirn. Das belegen neueste Forschungsergebnisse und geben uns damit einen Schlüssel gegen frühzeitiges Altern in die Hand. Doch was ist die optimale Bewegung, um beides zu trainieren?
Reichen Joggen, Schwimmen oder Radfahren aus? Genügt es, weitgehend automatisierte Abläufe vorzunehmen? Nach Ansicht der Wissenschaftler ist es wertvoller, die sogenannte Überkreuzkoordination zu trainieren, wenn also rechte und linke Gehirnhälfte gleichzeitig die Motorik ihrer gegenüberliegenden Körperhälften einsetzen. Im Karate passiert das z.B. immer dann, wenn man mit einem Arm abwehrt oder angreift und gleichzeitig den anderen Arm zur Hüfte zurückzieht. Aber nicht nur das hebt Karate von anderer Bewegung ab. Viele andere Dinge, die man in geistige und körperliche Eigenschaften unterteilen kann, werden mittrainiert:
Geistige Eigenschaften:
- die Orientierung im Raum (aufgrund der Drehungen)
- die Aufmerksamkeit (bei der Arbeit mit dem Partner)
- das Gedächtnis (bei der Kata-Erlernung)
- Gelassenheit
- Lockerheit
- Entspannung
- Selbstsicherheit
Körperliche Eigenschaften:
- Flexibilität
- Kraft
- Ausdauer
- Schnelligkeit
- Koordination
- bewusste Atmung
Erwachsenen gehen diese Faktoren häufig im Laufe ihres Lebens, sofern sie überhaupt in der Kindheit entwickelt wurden, verloren. Eine Aufnahme des Karatetrainings kann das revidieren, wenn es unter Beachtung des Alters und des körperlichen Anfangszustandes sowie gesundheitsorientiert unter Anleitung eines erfahrenen Karatelehrers geschieht. Unsere Erfahrungen zeigen, dass Späteinsteiger ihre Defizite abbauen und nach einiger Zeit erheblich weniger Mühe mit der Erlernung neuer Bewegungsabläufe haben. Auch im Alltag bewegen sie sich freier, sind aufnahmebereiter und stehen positiver im Leben.